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„Bridging Managers“ zwischen Deutschland und der Ukraine – ein erfolgreiches Pilotprojekt geht in die zweite Runde

Schranken abbauen – Brücken aufbauen. So kann man die Ziele der Sonderinitiative Ukraine von Partnering in Business with Germany zusammenfassen, die es 37 geflüchtete ukrainische Führungskräfte ermöglichte, im Herbst 2023 für acht Wochen in deutschen Unternehmen in Berlin und Düsseldorf zu hospitieren.

Für den Wiederaufbau der Ukraine und die Heranführung des Landes an die EU sind qualifizierte Entscheidungsträger und -trägerinnen unersetzlich. Die Sonderinitiative Ukraine des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) setzt hier an und ermöglicht es deutschen Unternehmen mit ukrainischen Führungskräften zusammenzukommen. Beide Seiten erhalten dabei Einblicke in die jeweilige Unternehmenskultur, das jeweilige Geschäftsumfeld und entwickeln gemeinsame Kooperationsideen.

Für 2024 ist eine Neuauflage des erfolgreichen Pilotprojektes geplant.

Die genaue Branchenpassung sowie die fachlichen Qualifikationen der ukrainischen Hospitantinnen und Hospitanten legten den Grundstein für den Erfolg der Zusammenarbeit. Dass ihre fachliche Meinung gefragt war, erfreute die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen und war ein weiterer Schritt in Richtung berufliche Normalität.

Yuliia Chernetzka und Georgiy Vaydanych präsentieren ihre Projektidee ©GIZ/Jens Jeske

Yuliia Chernetzka und Georgiy Vaydanych hospitierten in Berlin bei der Firma Boreal Light und entwickelten die Idee einer mobilen, hybriden Trinkwasserreinigungsanlage. „Wir haben während den elf Wochen sehr gute Kontakte zu deutschen Wirtschaftsorganisationen aufgebaut und können auf unterschiedliche Netzwerke, wie den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, IHK Berlin oder Berlin Partner zugreifen. Damit fühlen wir uns als „Brückenbauer“ zwischen deutschen Unternehmen und der ukrainischen Wirtschaft“, resümierte Georgiy Vaydanych seine Erfahrungen der letzten Monate.

Ein anderes Projekt zum Eintritt in den ukrainischen Gusserzeugnis-Markt plant Maksym Grytsenko zusammen mit seinem Gastgeber-Unternehmen Südguss in Sachsen. Gusserzeugnisse werden im schwer beschädigten Eisenbahnnetz, der Wasserversorgung und Energiegewinnung sowie dem Öl- und Gassektor benötigt.

Für die deutschen Gastgeber-Unternehmen bedeutete die Teilnahme an der Sonderinitiative mehr als das Wahrnehmen sozialer Verantwortung. Sie gewannen Ideen für eine künftige Zusammenarbeit mit ukrainischen Unternehmen. Silvio von Krüchten, CEO der Firma i-ways resümierte: „Die Zusammenarbeit mit unseren zwei Hospitantinnen war auf Augenhöhe. Man hat gemerkt, dass beide schon erfahrene Managerinnen sind.“ Die Hospitation sah er als Investition in die Zukunft an, um sich als „first mover“ am ukrainischen Markt zu platzieren. Neue Einblicke in das Geschäftsumfeld in der Ukraine zu erhalten war auch für andere deutsche Unternehmen von Vorteil. Mehrfach entstanden durch die Hospitation neue Kontakte zu ukrainischen Unternehmen. Das Branchennetzwerk für Optische Technologien und Mikrosystemtechnik Optec-Berlin-Brandenburg (OpTecBB) beispielsweise ist bereits international vernetzt. Jedoch unterstützte die ukrainische Hospitantin die systematische Kontaktaufnahme zum ukrainischen Photonik-Cluster und trieb dadurch die Vernetzung maßgeblich voran.

Abschlussevent in der IHK Düsseldorf ©GIZ/Björn Hickmann

Die Zusammenarbeit zwischen dem BMWK und der Ukraine war bereits vor dem russischen Überfall am 24. Februar 2022 eng und partnerschaftlich. Als eine Reaktion auf den brutalen russischen Angriffskrieg, hat das BMWK seine Unterstützung intensiviert und angepasst. “Brückenbauer” sind in der Außenwirtschaftsförderung von großer Bedeutung, insbesondere bei komplexen Wirtschaftsbeziehungen, wie dem Wiederaufbau ganzer Stadtteile in Kriegsgebieten oder dem Aufbau von Infrastruktur. Im Rahmen der deutschen Außenwirtschaftsförderung trägt die Sonderinitiative mit ihren „Brückenbauern“ dazu bei, die Geschäftsbeziehungen deutscher Unternehmen mit der Ukraine trotz der Kriegssituation auszubauen.

Dier Erfahrungen der ersten Pilotgruppe aus dem Herbst 2023 sind auch für die Sonderinitiative 2.0 wertvoll: „Die Möglichkeiten, die sich für deutsche Unternehmen in einer Krisenregion ergeben, liegen nicht sofort auf der Hand und sind eher mittel- oder langfristig“, analysierte Dr. Linda von Delhaes-Guenther, Geschäftsführerin von AHP International, die eine Gruppe der ukrainischen Führungskräfte in Berlin betreute. „Deshalb sind wir sehr dankbar, dass wir für die Hospitantinnen und Hospitanten passgenaue Gastgeber-Unternehmen finden und eine Win-win-Situation für beide Seiten schaffen konnten.“

Bewerbung für Teilnehmende und deutsche Unternehmen finden Sie zeitnah hier auf unserer Webseite.

 

Vorschaubild: ©GIZ/Björn Hickmann

Svitlana Sheshukova erhält das Zertifikat ©GIZ/Jens Jeske
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©GIZ/Jens Jeske
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