Geschäftserfolg überschattet von Corona
Während des Managerfortbildungsprogramms konnte Mohan einen neuen Geschäftskontakt in Deutschland aufbauen. Sie produzierte und lieferte T-Shirts mit Firmenlogo für eine Kreuzfahrtgesellschaft. Doch dann kam die Coronapandemie. Aufgrund der prekären Lage in der Kreuzfahrtindustrie geriet der Geschäftspartner in Schieflage und der Kontakt brach ab. Trotzdem war es eine wertvolle Erfahrung, sagt Mohan, ihr erster Auftrag in Deutschland und Europa. Der erfolgreiche Beginn ihrer Internationalisierung. Sie hofft, dass G’sons die Fäden, die sie nach Deutschland geknüpft hat, weiterführen kann, wenn sich die Lage weiter entspannt. Ihr habe die Fortbildung in jedem Fall geholfen, ihre internationale Geschäftskompetenz zu verbessern, sagt sie.
Geschäftssituation mit gutem Ausblick
Die Coronakrise hat die Textilbranche hart getroffen. „Die Leute geben kein Geld für Kleidung aus.“, sagt Mohan. Während des strengen Lockdowns in Indien musste G’sons für Monate schließen. Das Management konnte sich kein Gehalt auszahlen, den Angestellten musste ein staatlich verhängtes Noteinkommen gezahlt werden. 2020 verlor die Firma rund 50 Prozent ihrer Einnahmen. Das ging an die Reserven. Langsam entspannt sich die Lage. Für 2021 erwartet Mohan wieder 75 Prozent des Vorkrisenumsatzes. Dennoch hat sie sich aus familiären Gründen dafür entschieden, nach Dubai zu gehen und dort einen neuen Job anzunehmen. Nun arbeitet die Informatikerin wieder in „ihrer“ Branche. Gleichzeitig bleibt sie ihrer Firma in Indien treu. Sie verantwortet für G’sons jetzt die Geschäftsentwicklung im Nahen Osten. Mit Erfolg. Denn wie man neue Märkte erschließt – das hat sie schließlich in Deutschland gelernt. Zwei Projekte hat sie bereits realisiert. Ein Container mit Arbeitskleidung macht sich in Kürze auf den Weg in Richtung Persischer Golf.
Fotos: © G’sons Apparels