Moldauische Unternehmen orientieren sich zunehmend in Richtung europäischer Binnenmarkt und insbesondere nach Deutschland als größte und führende Wirtschaftsnation in der EU. Durch den russischen Angriffskrieg im Nachbarland Ukraine sind traditionelle Absatzmärkte stark geschrumpft oder weggefallen, wichtige Lieferketten sind unterbrochen. Darüber hinaus belasten Sanktionen gegen Russland (fehlende Absatzmärkte, unterbrochene Lieferketten) und immense Preissteigerungen im Energiesektor Produzenten und Verbraucher in Moldau.
Zusammenarbeit mit Moldau bis 2027 verlängert
Staatssekretär Viorel Garaz des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Digitalisierung der Republik Moldau und Gerlind Heckmann, Unterabteilungsleiterin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterzeichneten am 10. Oktober 2024 in Chişinău eine gemeinsame Erklärung zur weiteren Zusammenarbeit im Rahmen von Partnering in Business with Germany. Im Rahmen der Reise fanden B2B-Meetings bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Markterschließungsprogramm statt.


„Partnering in Business with Germany ist entscheidend für die Integration der Republik Moldau in die Wirtschaftslandschaft der Europäischen Union. Moldauische Unternehmen haben nicht viel Zeit, um ihr Geschäft mit dem EU-Geschäft zu verknüpfen, und sie haben viele Wettbewerbsnachteile, wie z.B. einen geringen Automatisierungsgrad und höhere Preise“, betonte Viorel Garaz die Bedeutung des Programms für die Entwicklung der deutsch-moldauischen Wirtschaftsbeziehungen. „Durch den Erfahrungsaustausch und die Förderung von Geschäftskooperationen zwischen deutschen und moldauischen Unternehmen ermöglicht Partnering in Business with Germany der neuen Generation moldauischer Unternehmer, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.“
Das Programm leistet einen wichtigen Beitrag für den Aufbau langfristiger Geschäftskooperationen zwischen Unternehmen beider Länder – darin waren sich beide Seiten während des deutsch-moldauischen Lenkungsausschusses einig. Durch die Teilnahme am Programm können moldauische Unternehmen auf dem deutschen Markt Fuß fassen und deutsche Geschäftspartner finden, die ihnen beispielsweise dringend benötigte Rohstoffe und Technologien liefern können.
Zukünftig soll bei der Akquise von Programmteilnehmenden der Fokus auch auf Zukunftsthemen, wie Green Economy und Digitalisierung, gerichtet werden. Bisher stammten die moldauischen Führungskräfte überwiegend aus den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung.

Partnering in Business with Germany und Markterschließungsprogramm ziehen an einem Strang
In einer gemeinsamen Veranstaltung der beiden Außenwirtschaftsinstrumente Partnering in Business with Germany und Markterschließungsprogramm (MEP) wurden bereits erste Synergien deutlich: Vertreter deutscher Unternehmen der Gesundheitswirtschaft, wie Hersteller komplexer Röntgenapparate und Klimatechnik für Krankenhäuser, die über das MEP nach Moldau gereist sind, trafen mit ehemaligen Programmteilnehmerinnen und -teilnehmern sowie Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer der Republik Moldau zusammen. Die zahlreichen B2B-Meetings deuten schon jetzt auf erfolgsversprechende Geschäftskooperationen hin.