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Vietnam: Nachhaltige Geschäftschancen durch Partnering in Business with Germany

Ende Februar fanden zwei Netzwerkveranstaltungen von Partnering in Business with Germany in Vietnam statt, die nicht nur die 50-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland feierten, sondern neben der Vernetzung zwischen deutschen und vietnamesischen Unternehmen einen intensiven Austausch über nachhaltige Geschäftspraktiken und ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) förderten.

Vietnam’s „Green Growth“-Strategie

Vietnam hat das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden und wirtschaftliches Wachstum mit ökologischer Verantwortung zu verbinden. Dies geschieht durch die Umsetzung von ESG-Kriterien. Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Vietnam (EVFTA), das 2020 in Kraft trat, unterstützt diesen Wandel und eröffnet Unternehmen neue Chancen. Vietnamesische Unternehmen können ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, indem sie internationale Standards erfüllen, was insbesondere durch den wachsenden Druck von Investoren und Partnern erforderlich ist. Das Partnering in Business with Germany-Programm hilft vietnamesischen Unternehmen, diese Chancen zu erkennen und zu nutzen.

Auf den Veranstaltungen diskutierten hochrangige Vertreter der vietnamesischen Industrie- und Handelskammer (VCCI), des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie der Deutschen Botschaft in Vietnam mit über 70 Teilnehmern über die Bedeutung von ESG für bilaterale Geschäftsbeziehungen. ESG bietet deutschen Unternehmen nicht nur Wettbewerbsvorteile, Kostensenkungen und eine stärkere Arbeitgebermarke, sondern auch Herausforderungen wie neue Berichtspflichten, insbesondere durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Vietnamesische Unternehmen, die transparente ESG-Nachweise erbringen, sind für deutsche Partner attraktiver.

© GIZ/Thế Quang Đỗ
Partnering in Business with Germany: Der Schlüssel zu nachhaltigen Partnerschaften

Das Programm hilft vietnamesischen Unternehmen, sich auf ESG-Anforderungen vorzubereiten und langfristig von nachhaltigen Geschäftsmodellen zu profitieren. Es fördert den Austausch von Best Practices und konkrete Kooperationen in Bereichen wie erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Produktionsmethoden. Unternehmen beider Seiten erhalten so einen tieferen Einblick in die Herausforderungen und Chancen des jeweiligen Marktes. Alexandra Westwood, Wirtschaftsattachée der Deutschen Botschaft in Vietnam, brachte es auf den Punkt: „ESG ist kein Nice-to-have, es ist ein Muss.“

Paneldiskussion © GIZ/Thế Quang Đỗ

Peter Bürstedde, Direktor von Germany Trade and Invest in Vietnam, betonte die zunehmende Bedeutung von ESG für die deutsch-vietnamesischen Geschäftsbeziehungen. Da es keinen allgemeingültigen Ansatz für ESG-Compliance gebe, müssten unternehmensspezifische Herausforderungen angegangen und Lösungen erarbeitet werden. Die ehemalige Programmteilnehmerin Trang Nguyen sieht deutsche und vietnamesische Unternehmen vor ähnlichen Herausforderungen. Auch Peter Kompalla, Geschäftsführer der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Vietnam wies darauf hin, dass die Bündelung der Stärken beider Länder als Anhaltspunkt für die Bewältigung künftiger Herausforderungen diene, Dekarbonisierung sieht er als nächste Stufe der Zusammenarbeit.

Manuel Palz stellt das Programm vor © GIZ/Thế Quang Đỗ

Manuel Palz, stellvertretender Referatsleiter von Partnering in Business with Germany im BMWK, schloss mit dem Hinweis, das Programm sei ein Scharnier für den Austausch von Erfahrungen und Standpunkten rund um das Thema. Er empfiehlt die Einbindung der ESG-Kriterien bereits bei der Anbahnung von Partnerschaften als Wettbewerbsvorteil in der Lieferkette.

Viel Potenzial für zukünftige Kooperationen

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland sind kontinuierlich gewachsen. Deutschland ist mittlerweile der größte Handelspartner Vietnams innerhalb der EU, und Vietnams Wirtschaft verzeichnete in den letzten Jahren ein jährliches Wachstum von mehr als 6%. Besonders starke Sektoren wie Elektronik, Textil, Möbel und Verpackung bieten zahlreiche Chancen für deutsche Unternehmen, die auf nachhaltige Produktion und ESG setzen.

Die beiden Veranstaltungen wurden durch einen Botschaftsempfang und zwei Unternehmensbesuche ergänzt. Ein Beispiel ist die Firma CNCTech, die durch das Programm die Internationalisierung vorantrieb und heute 80% ihres Umsatzes im Ausland erzielt, u.a. mit Deutschland. Ein weiterer Besuch galt der Firma Idocean in der Nähe von Ho Chi Minh City, die sich mit Nachhaltigkeit in der Getränkeindustrie beschäftigt.

Partnering in Business with Germany zeigt, wie beide Länder gemeinsam nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln und langfristige Partnerschaften aufbauen können, um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen.

© GIZ/Khang Tôn
© GIZ/Thế Quang Đỗ
© GIZ/Thế Quang Đỗ
Austausch und Netzwerkbildung am Rande der Veranstaltung © GIZ/Khang Tôn
Unternehmensbesuch bei CNCTech © GIZ/Thế Quang Đỗ
Die Veranstaltung diente auch dem Austausch und Netzwerkbildung © GIZ/Khang Tôn
Unternehmensbesuch bei Idocean © GIZ/Khang Tôn
Deutsche Botschafterin Helga Barth in Vietnam © GIZ/Thế Quang Đỗ
Empfang in der Residenz der Deutschen Botschaft © GIZ/Thế Quang Đỗ
Konsulin Dr. Josefine Wallat © GIZ/Khang Tôn
© GIZ/Khang Tôn
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