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Geschäfte jenseits der Grenzen des Möglichen

Zwei Tage lang trafen sich Mitte Mai rund 60 ehemalige ukrainische Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer aus dem Bausektor in Lviv, um innovative Geschäftsmöglichkeiten zu identifizieren. Das Besondere daran: das Format, das die Unternehmerinnen und Unternehmen anregte jenseits üblicher Kategorien zu denken.

Die Organisatoren der NeoKonferenz verzichteten bewusst auf das klassische Redner-Publikum-Format und schufen stattdessen einen Raum für interaktive Zusammenarbeit, in dem alle Teilnehmenden zu Mitautoren von Zukunftsprojekten wurde. Dieses Konzept stand im Einklang mit dem Ziel der Veranstaltung – nicht nur Trends zu präsentieren, sondern gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und konkrete Partnerschaften zwischen ukrainischen und deutschen Unternehmen zu fördern.

In diesem „lebenden Labor“ der Zukunft waren die Unternehmerinnen und Unternehmer dazu eingeladen, konventionelles Denken hinter sich zu lassen und den Raum für mutige Ideen, proaktive Vernetzung und partnerschaftlichen Austausch zu öffnen. Dabei wurden innovative Technologien neu betrachtet, Trends erforscht und neue Partnerschaftsformate entwickelt, die über traditionelle Geschäfte hinausgehen – von anpassungsfähigen Städten über intelligentes Glas bis hin zu zirkulären Geschäftsmodellen.

Trends, Technologien und Partnerschaften prägen die neue Realität der Bauindustrie

Die Entwicklung des Bauwesens ist für die Ukraine von besonderer Bedeutung. Sie ist das Rückgrat der Infrastruktur des Landes, Wohnraum für Millionen von Menschen, schafft innovative Arbeitsplätze und ist ein starker Motor für die Wirtschaft.

Alle Teilnehmenden der Veranstaltung kamen aus der Baubranche, viele von ihnen berichteten über erfolgreiche Kooperation mit deutschen Unternehmen. Oleksandr Novytskyi, CEO und Besitzer von EvoCon Engineering Bureau (Sumy) suchte nach deutschen Partnern für die Bauplanung. Bei der der RGM BAU GmbH ist er fündig geworden – das deutsche Unternehmen plant jetzt für EvoCon in der Ukraine, unter Verwendung deutscher Bautechnik, und erste Entwürfe wurden bereits erstellt.

Die Firma Egris Ukraine LLC, zu dessen Kerngeschäftsfeldern Tiefbau, Straßen und Brücken, Wasserversorgung und Kanalisation, städtischer Verkehr, Häfen, Eisenbahnen, Energieeffizienz und Umweltmanagement gehören, hat eine Partnerschaft mit der Gopa Infra Consulting Gruppe zur gemeinsamen Teilnahme an Ausschreibungen getroffen. Oleksandr Baran, Leiter der Energieprojekte Egis, führte während seines Deutschlandaufenthaltes im Rahmen von Partnering in Business with Germany erfolgreiche Verhandlungen.

© GIZ/Olena Lutsenko

Utopie oder Veränderung?

Kateryna Prokhorova aus dem Team Rebuild Ukraine der AHK Ukraine und Andriy Nelin von der „Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa“ (IWO) zeigten Instrumente zur Förderung der Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen deutschen und ukrainischen Unternehmen auf sowie die Möglichkeiten der Zusammenarbeit beim Transfer innovativer Bautechnologien in die Ukraine. Damit schärften sie die Sicht der Teilnehmer auf die Perspektiven einer bilateralen Partnerschaft.

Die ukrainischen Unternehmerinnen und Unternehmer warfen einen ehrlichen Blick sowohl auf erfolgreiche Projekte als auch auf solche, die nicht die erwarteten Ergebnisse erzielt haben. Dieser Ansatz schuf ein Verständnis der tatsächlichen Herausforderungen und Möglichkeiten in der bilateralen Zusammenarbeit und wurde zum Katalysator für weitere Diskussionen über neue Partnerschaftsmodelle und effektive Geschäftslösungen zwischen deutschen und ukrainischen Unternehmen – der Grundstein für eine Vision echter Perspektiven für gleichberechtigte Partnerschaften, bei denen jede Partei einzigartige Kompetenzen und Ressourcen einbringt. Mit dieser Vision im Kopf entwarfen sie Szenarien für die Entwicklung der Bauindustrie in der Ukraine und berücksichtigten dabei die einflussreichsten Transformationsfaktoren.

„Zwei Tage mit unglaublichem Networking, inspirierenden Präsentationen, futuristischen Ideen und kreativen Durchbrüchen! Gemeinsam haben wir Zukunftsvisionen entwickelt, den Horizont von Partnerschaften erweitert und Antworten auf die Frage gesucht, wie wir am Rande des Möglichen agieren können“, resümierte die Vertreterin der IHK Volyn, Iuliia Olimpiuk, am Ende der NeoKonferenz.

Der Erfolg der Konferenz bestätigt die Bereitschaft der ukrainischen Wirtschaft zu einer vertieften und innovativen Zusammenarbeit mit deutschen Partnern, die über traditionelle Formate hinausgeht und die Basis für eine langfristige strategische Partnerschaft schafft.

 

Teaserfoto: © GIZ/Andreas Dobslaff

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